Tommy Bauhammer & Remo Weber, Managing Director der N:SYNC AG, sind unsere Lunchgäste im September 2025. Wir haben ihnen fünf Fragen zu ihrem digitalen Verhalten und den Digitalisierungsprojekten in ihrem Bereich gestellt.
Starten wir mit einer Selbsteinschätzung zu Remos eigenen digitalen Verhalten. Wo bist du im Alltag digitaler unterwegs als die meisten?
Ich nutze digitale Lösungen überall dort, wo sie Effizienz und Komfort bieten: etwa beim Lesen von Nachrichten, bei Finanztransaktionen, bei der Steuererklärung oder beim Einsatz von KI-Tools wie ChatGPT. Dabei ist mir wichtig, dass die Digitalisierung nicht zulasten zwischenmenschlicher Interaktion geht – denn Technologie soll den Alltag unterstützen, nicht ersetzen.
Remo, für welche Angebote wünschst du dir (dringend) eine digitale Lösung?
Im Bereich der digitalen Signaturen sehe ich grosses Potenzial. Eine einfach zugängliche, rechtlich verlässliche und staatlich regulierte Lösung würde viele Prozesse erheblich vereinfachen – insbesondere im öffentlichen Sektor und bei unternehmensübergreifenden Geschäftsbeziehungen.
Tommy, welche Digitalisierungsprojekte setzt ihr bei der N:SYNC AG um?
Als Microsoft-Partner begleiten wir mittelständische und grosse Unternehmen auf ihrem Weg zur Data-Driven Enterprise. Unser Fokus liegt auf strategischer Beratung, dem Aufbau eines ganzheitlichen Prozessverständnisses sowie der aktiven Einbindung aller relevanten Stakeholder. Mit Hilfe der Microsoft Azure Integration Services sorgen wir für durchgängige, automatisierte Datenflüsse – über System- und Unternehmensgrenzen hinweg.
Was sind die Herausforderungen dabei?
Tommy: Viele Unternehmen verfügen über gewachsene, aber intransparente Prozesse – häufig ist das Wissen dazu nur in den Köpfen der Mitarbeitenden verankert. Zudem arbeiten Fachbereiche oft in isolierten Systemlandschaften. Unsere Herausforderung als Integrationspartner besteht darin, diese Silos aufzubrechen, Menschen und Systeme zu vernetzen und dadurch ganzheitliche, funktionierende Datenflüsse zu ermöglichen.
Remo: Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt grundlegend: Routinetätigkeiten werden zunehmend automatisiert, während kreative und soziale Kompetenzen wichtiger werden. Angesichts des demografischen Wandels bietet die Digitalisierung enorme Chancen, um den Fachkräftemangel abzufedern. Dafür braucht es aber auch politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die Ängste abbauen, Bildung fördern und die Gesellschaft auf diesen Wandel vorbereiten. Zusätzlich sind international einheitliche Standards für Datenaustausch und -sicherheit notwendig. Auf Unternehmensebene bedarf es klarer Digitalstrategien, die technologische, prozessuale und gesellschaftliche Aspekte gleichermassen berücksichtigen.
Tommy, welchen Beitrag kann Systemintegration zur erfolgreichen Digitalisierung leisten?
Systemintegration ist der Schlüssel zur digitalen Transformation – denn nur durch nahtlose Datenflüsse zwischen Applikationen, Plattformen und Organisationen entstehen skalierbare, automatisierte und zukunftsfähige Prozesse. Isolierte Einzellösungen hingegen verhindern Effizienz, erzeugen Medienbrüche und erschweren datenbasierte Entscheidungen. Eine durchdachte Integrationsstrategie legt das Fundament für alle weiteren Digitalisierungsschritte.